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Verzeihen ist gesund

Ein Paar redet am Abend am Meer
Verzeihen zu können ist wichtig und gesund

Das Gefühl, von jemandem verletzt zu werden, der einem nahe steht, kennen wir wohl alle - der Schmerz und die Enttäuschung sitzen hier meistens besonders tief.  In so einem Fall ist es empfehlenswert, etwas Zeit vergehen zu lassen und in weiterer Folge versuchen zu verzeihen. Das solltest du auch dann tun, wenn sich derjenige nicht mehr bei dir gemeldet oder entschuldigt hat und keinerlei Anzeichen macht, dass ihm etwas an einer Versöhnung liegt. Auch im Falle einer Trennung, egal ob du dich von jemanden trennst oder verlassen wirst, solltest du versuchen zu verzeihen.

 

Warum sollen wir das tun? Weil es sich ausgesprochen schlecht mit Feindseligkeit und Hass in unserer Seele leben lässt. Das Schweigen türmt die Dinge auf und macht sie wohl im Endeffekt noch schlimmer als sie eigentlich sind. Schon Buddha hat den Nagel auf den Kopf getroffen: "An Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der Andere dadurch stirbt."

 

Daher bist du gut beraten, über deinen Schatten zu springen, auf den anderen zuzugehen und über das entsprechende Thema zu reden. Selbst dann, wenn es so aussieht und du das Gefühl dabei hast, dich zu demütigen oder zu blamieren, tust du dir damit schlussendlich einen Gefallen - dazu gibt es sogar eine Studie über die gesundheitlichen Auswirkungen von zwischenmenschlichen Konflikten. Es ist völlig in Ordnung, wenn dadurch zunächst ein akuter Streit oder eine Auseinandersetzung entsteht, wenn beide Seiten Ihre Sicht der Dinge kundtun. Dinge müssen in der Regel gesagt werden, bevor man verzeihen kann - ein reinigendes Gewitter sozusagen. Nichts ist ungesünder als ein schwärender, schwelender Konflikt.

 

Falls es dir unmöglich erscheinen sollte, auf den Anderen zuzugehen und das Gespräch zu suchen, ist das auch kein Problem. Verzeihen zu können kannst du lernen und erfordert nicht zwingend, dass du dich mit dem Täter aussprechen musst. Es gibt spezielle Meditationsübungen für die Vergebung sowie Techniken für den achtsamen Umgang mit schmerzhaften Gefühlen. Das ist die innere Form. Zur äußeren Vergebung kann zum Beispiel ein Brief dienen, den du nicht einmal zwangsläufig abschicken musst.

 

Nachdem du vergeben hast, würde das Leben wieder leichter werden - viel leichter sogar. Du könntest frei durchatmen, mehr nach vorne schauen und im "Hier und Jetzt" dein Glück suchen.  Ab und zu schützt uns die Wut vor dem Gefühl, das dahinter liegt: große Traurigkeit. Wut ist Nitroglyzerin im Blut und hat immerhin etwas Mächtiges. Traurigkeit hingegen räumt unsere Machtlosigkeit ein – was passiert ist, ist passiert, es lässt sich nicht mehr rückgängig machen, und oft ist dabei etwas verloren gegangen, das in dieser Form nicht mehr zurückkommt. Doch nur, wenn wir das Gefühl der Traurigkeit zulassen, können wir anschließend loslassen.

 

Verzeihung bringt uns näher an unsere wahre Natur, an unser Vermögen, frei, liebevoll und glücklich zu sein, egal, was uns passiert. Vielleicht ist die Wichtigkeit des Verzeihens weniger eine Frage der Nächstenliebe als eine der Selbstliebe und Seelenhygiene.

 

 

Deine psychischen Stressoren kannst du sichtbar machen mit der Messung der Herzratenvariabilität.

 

Quellen:

Link zur Studie über die gesundheitlichen Auswirkungen von zwischenmenschlichen Konflikten: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15957571

Frank Madeo

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