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Gesundes Fleisch von kranken Tieren?

Jungvieh, junge Kühe auf der Alm
Wer meint, in Österreich leben Kühe überwiegend glücklich auf saftigen Weiden und Almen, irrt. Nur ein kleiner Prozentsatz aller Kühe, vorwiegend Jungvieh, darf ein paar Wochen lang artgerecht leben.

Ein Kalb saugt normalerweise bis zu fünfzehn mal täglich am Euter der Mutter und frisst ab der zweiten Lebenswoche zusätzlich Heu, Gras oder sonstiges Raufutter. So nimmt es genug Eisen auf und sein Pansen kann sich richtig entwickeln.

 

Milch von der Mutterkuh ist aber zu unwirtschaftlich für die Kälberfütterung - sie wird lieber gewinnbringend verkauft. Das moderne "Industriekalb" bekommt stattdessen zweimal am Tag den sogenannten Milchaustauscher: Ein Gemisch aus Milchpulver, diversen Pflanzenfetten und jede Menge Hilfs- und Zusatzstoffen zur schnellen Gewichtszunahme, denn die Tiere müssen in drei Monaten 160kg auf die Waage bringen. Damit das Fleisch schön weiß bleibt - das gilt als Merkmal für qualitativ hochwertig und gesund - enthält der künstliche Trank wenig Eisen. Die Kälber werden in dieser Form absichtlich fehlernährt, also krank gemacht.

 

Wegen der Eisenmangelanämie und ihres Saugdefizits versuchen die Kälber alles Erreichbare - speziell Eisenteile - zu belecken. Werden sie nicht durch Anbindung, Maulkörbe oder "Viehsaugentwöhner" daran gehindert, lecken sie auch die eigenen Haare oder die der Artgenossen. Verhaltensforscher nennen das eine "Handlung am Ersatzobjekt";  eine weitere Verhaltensstörung ist das Zungenschlagen. Durch die körperliche und seelische Qual - frühe Trennung von der Mutter, artwidrige Haltung, unpassendes Futter - entwickeln Kälber bereits im Säuglingsalter perforierende Magengeschwüre. Seit dem Tierschutzgesetz 2005 ist es in Österreich vorgeschrieben, Kälbern ab dem achten Lebenstag zusätzlich normales Frischwasser und eine kleine Menge Raufutter zu verabreichen: 50 Gramm Heu oder Stroh am Tag - gerade einmal eine Handvoll ...

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