
Es gibt im beruflichen Bereich im Grunde zwei Typen von Menschen: Geber und Nehmer.
In Zeiten des Narzissmus nimmt die Anzahl der Nehmer zu - aber sie gewinnen unter dem Strich gesehen anscheinend nicht. Sie machen zwar kurzfristig gesehen Gewinne, weil Sie ihr Gegenüber ein, zweimal gekonnt über den Tisch ziehen. Danach hat sich Ihr Vorgehen jedoch häufig herumgesprochen und die Mehrheit möchte nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten.
Die Geber sind in dieser Frage etwas besser dran, aber viele von ihnen bluten auf Dauer aus, weil sich zu viele Mitesser einnisten. Die großen Karrieren - und das gilt nicht nur fürs Berufsleben - machen diejenigen, die sowohl zu geben als auch zu nehmen verstehen. Aber es ist hier Vorsicht geboten, denn es geht überhaupt nicht darum Erbsen zu zählen und sich zu fragen: Wieviel habe ich denn nun gegeben und wie viel genau bekomme ich zurück? Ist es etwas mehr oder weniger? Oder: Ich gebe nun seit Jahren und nichts kommt zurück, nun muss das Gegenüber genauso lange geben.
Es ist wohl viel eher ideal wie in bestimmten ländlichen oder süditalienischen Gesellschaften:
Ich tue meinem Gegenüber einen Gefallen und ich tue das gerne. Ich freue mich an der Freude desjenigen. Ich habe dabei keine Hintergedanken, ob oder wann mir jemand etwas
zurückzahlen kann. Es kann sogar sein - und das ist nicht unwahrscheinlich - dass ich nie etwas zurückbekomme. Wenn ich aber jedoch eines Tages um Hilfe bitte, dann wird mir wohl besser
geholfen. So entstehen Netzwerke.
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