Bis zu 70 Prozent aller Arztbesuche in Europa sind laut der EU-Gesundheitsagentur auf Stress und psychische Erkrankungen zurückzuführen. Allerdings gehen wir in der Regel nicht wegen der Ursache zum Arzt sondern lassen die daraus resultierenden Symptome ärztlich behandeln.
Vegetatives Nervensystem
Unser vegetatives Nervensystem können wir nur indirekt beeinflussen - es steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen wie die Atmung, Verdauung und den Stoffwechsel. Grob werden zwei Teile des vegetativen Nervensystems unterschieden:
Der Sympathikus bereitet unseren Organismus auf körperliche und geistige Leistungen vor. Er sorgt dafür, dass unser Herz schneller und kräftiger schlägt, sich unsere Atemwege erweitern, um besser Atmen zu können und die Darmtätigkeit gehemmt wird. Kurz gesagt: Der Sympathikus macht unseren Körper bereit zu kämpfen oder zu flüchten.
Der Parasympathikus kümmert sich um unsere Körperfunktionen in Ruhe sowie die Regeneration und den Aufbau körpereigener Reserven. Er aktiviert die Verdauung, senkt die Atem- und Herzfrequenz und sorgt für Entspannung.
Stressoren entgegenwirken
Die entgegengesetzten Aktionen des Sympathikus und Parasympathikus führen zu einem Gleichgewicht, das auf die ständig ändernden Verhältnisse in unserem Körperinneren und von Außen reagiert.
Je mehr Stressoren (z.B. Arbeitsbedingungen, Sorgen, belastende Gedanken) auf uns einwirken, umso eher muss unser vegetatives Nervensystem auf Kampf umschalten - der Sympathikus wird aktiviert. Besteht die Stressursache jedoch weiter, dann überwiegt die Erregung des Sympathikus und der Parasympathikus kann sich nicht erholen. Da die Daueranspannung nicht ewig aufrecht erhalten kann, kommt es dabei früher oder später zu gesundheitlichen Folgen.
Durch verschiedene Formen des Entspannungstrainings wird der Parasympathikus gezielt aktiviert, man steigert die Entspannungs- und Erholungsfähigkeit und macht somit einen wesentlichen Schritt in Richtung Gesundheit.