Es gibt einen Zusammenhang zwischen Einkommen und Gesundheit. Menschen in strukturschwachen Regionen sterben statistisch gesehen deutlich früher als Menschen in reicheren Gegenden.
Die geografische Lage ist jedoch nicht die Ursache der unterschiedlichen Lebenserwartung. Eine niedrige Position in der sozialen Hierarchie kann psychosozialen Stress induzieren, der mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko und physiologischen Reaktionen im Immunsystem zusammenhängt. Auch bei schweren Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes oder chronischen Lungenerkrankung sind sozial Schwächere deutlich häufiger betroffen.
Ein wichtiger Faktor ist auch die Bildung. Häufig stehen hinter Personen mit hohen Einkommen auch Personen mit hoher Bildung, die sich hinsichtlich ihres gesundheitsrelevanten Verhaltens von Personen mit geringer Bildung unterscheiden. Geringverdiener üben zudem auch häufiger körperlich belastende Berufe aus.
Macht Geld langlebig oder werden Langlebige reicher? Der Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung kann auch in umgekehrter Richtung von besserer Gesundheit zu höheren Einkommen führen. Gesündere Arbeitnehmer sind produktiver und längere Lebensspannen schaffen Anreize, in die Schulbildung zu investieren und für den Ruhestand zu sparen. Außerdem gehen gesündere Kinder häufiger regelmäßig zur Schule, nehmen dort leichter Wissen auf und ihre kognitiven Fähigkeiten werden gesteigert.
Der Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung ist klarer Weise in den unteren Einkommensschichten am stärksten ausgeprägt und schwächt sich in den oberen Schichten kontinuierlich ab. Mit anderen Worten: Sehr niedriges Einkommen senkt die Lebenserwartung stark, man wird als Milliardär allerdings nicht unsterblich.
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