
Der Body Mass Index (BMI) ist kein guter Marker für körperliche Gesundheit und hat nur einen sehr zweifelhaften prognostischen Wert, wenn es um Herz/Kreislauferkrankungen oder Gesamtmortalität geht. Das liegt daran, dass der BMI nur das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht angibt und nichts über die Verteilung des Gewichts: Ein Bodybuilder kann den gleichen BMI wie ein Fettleibeiger haben.
Eine viel bessere prognostische Aussage, wie gefährdet man für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes ist, erlaubt der Bauchumfang (gemessen an der Stelle, an der der Bauch am dicksten ist, also etwa am Bauchnabel). Interessanterweise wirkt Pofett schützend, also genau umgekehrt wie Bauchfett.
Das Taille-Hüfte-Verhältnis sollte bei Männern unter 1.0 (idealerweise unter 0,90) für Frauen unter 0,85 sein (also Bauchumfang geteilt durch Hüftumfang, wieder gemessen an der Stelle, an der der Hintern am voluminösesten ist). Das senkt nicht nur das Risiko für Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt und Bluthochdruck, sondern auch für Krebs.
Weiterhin erhöht ein niedriges Taille-Hüftverhältnis die Fruchtbarkeit. Kinder, deren Mütter ein niedriges Taille Hüftverhältnis hatten, haben bessere kognitive Fähigkeiten. Vermutlich, weil mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus dem Hüftfett günstig für die Hirnentwicklung des Kindes ist.
Fazit: Am gefährdetsten sind Apfeltypen mit schmaler Hüfte. Die sollten etwas tun. Birnentypen dürfen ruhig ein bisschen mehr wiegen.
Quellen:
^ Ketel IJ, Volman MN, Seidell JC, Stehouwer CD, Twisk JW, Lambalk CB (June 2007). "Superiority of skinfold measurements and waist over waist-to-hip ratio for determination of body fat distribution in a population-based cohort of Caucasian Dutch adults". Eur. J. Endocrinol. 156 (6): 655–61. doi:10.1530/EJE-06-0730. PMID 17535865.
Lassek, W.; Gaulin S. (January 2008). "Waist-hip ratio and cognitive ability: is gluteofemoral fat a privileged store of neurodevelopmental resources?". Evolution and Human Behavior 29 (1): 26–34. doi:10.1016/j.evolhumbehav.2007.07.005.
Waist circumference, waist–hip ratio and body mass index and their correlation with cardiovascular disease risk factors in Australian adults
M. Dalton1, A. J. Cameron1, P. Z. Zimmet1, J. E. Shaw1, D. Jolley2, D. W. Dunstan1, T. A. Welborn3, On behalf of the AusDiab steering committee1
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